Seit etlichen Jahren verwendet Reglass inzwischen Superlithium im Harzgemisch, um das
Nachschwingverhalten und das Eigengewicht der Ruten zu reduzieren. Dazu hatte ich vor
2 Jahren schon mal einen sehr ausführlichen Testbericht zur Legend 57 und zur K800 für das
interessierte Fachpublikum geschrieben.
(Link zum Beitrag Superlithium - Maver setzt auf High-End Technologie von Reglass)
Inzwischen ist diese Technologie derart perfektioniert, dass selbst ich mit offenem Mund das
Sabbern bekam. Was für ein Traumstock hat Maver sich da bei Reglass bauen lassen? Die
neue Maver Hyperlite und auch die Evanon 4K soll nun das Vorjahresmodell K800 ablösen.
Stolz kündiges es Maver auf der Titelseite an.
Die neue Maver Hyperlite unterscheidet sich erheblich vom Vorjahresmodell der Legend 57
und K800. Die deutlichste Innovation steckt im Teil 6 bis 8. Während die neue EVANON 4K dem
Vorjahresmodell K801/K800 verdammt ähnlich ist, setzt Reglass bei der Hyperlite auf extremste
Steifheit bei exakt gleichem Gewicht, wie die EVANON 4K (900 Gramm). Dabei wurde peinlichst
auf die Kitkompatibilität Wert gelegt. Sowohl die Hyperlite als auch die EVANON 4K nutzen die
technisch besten MVR-S91 Kits. Laut Maver wurde eine verbesserte Harzmischung (Resin)
eingesetzt und man hat die Wickeltechnik der Carbonfasern an den Steckübergängen weiter
verfeinert. Die verwendete 90 Tonnencarbonfasern von Toray sind gleich geblieben. Bei den
Carbonfasern gibts noch nichts besseres. Es ging Maver offenbar nicht darum, einen
Wettbewerb für die leichteste 13m Kopfrute mit geringstem Balancegewicht zu gewinnen.
Es ging darum, dem anspruchvollsten Stipp-Angler, ein Angelgerät mit moderneren
bruchfesteren Kits zu bauen.
Der Kopfrute liegt eine Jokerkarte für ein gratis Ersatzteil bei.
Die Jokerkarte bekommt man nur bei den italienischen Mavermodellen. Der Englandvertrieb
setzt dagegen auf eine 2 Jahresgarantie. Das ist nicht das Gleiche und im Regelfall liegt ein
Eigenverschulden des Anglers vor. (Abstand Abroller falsch gewählt o.ä.). Nur über Italien
bekommt man analog des französischen Mitbewerbers eine Jokerkarte zum Rutenpaket dazu.
Dazu musste Maver so ziemlich alles an an Reglass-Patenten und technologischem Know-How
in der Carbon-Produktion einsetzen, was gerade noch so bezahlbar ist. Allein 8 Patente kommen
bei dieser Kopfrute zur Anwendung. In diesem Testbereicht werde ich die Rute mit Hilfe einer
Balancewaage wieder auf Herz und Nieren untersuchen und aufzeigen, was sich verändert.
Meine Finger waren feucht vor Aufregung als ich die Rute behutsam aus dem Futteral befreite.
Ganz vorsichtig wurden die Rutenteile zusammengesteckt und entlang der Verbindungslinien
an den Steckübergängen ausgerichtet.
Ähnlich, wie beim MV-R 900 Kit, sind die maximal zulässige Belastung durch Gummizüge mit
aufgedruckt. Mit einen 1.8mm Hohlgummi bei einem solchen Top-Modell zu fischen, halte ich
für gewagt. Ich werds ausprobieren.
Immerhin hat Maver mit der neuen Serie sich eine Idee von offenbar von Sensas abgekuckt.
Dort heißt es SW für Strong and Wind. Maver nennt es nun "S91" ohen das Wort "strong" auch
nur in den Mund zu nehmen oder im Katalog zu nennen. Vermutlich ein MV-R 900 Kit als
Strong-Variante. So dachte ich zu nächst, bis ich eines besseren belehrt wurde.
Teil 3 hat ganz deutlich erkennbar einen Vorbereitung für einen Seitenausgang dran. Kein
gesunder Angler würde sein leichtestes Super Competition Kit zum Drillen von größeren
Fischen über den Seitenausgang nutzen und schon gar nicht beim teuersten Kit, was
Reglass produziert.
Das Kit Konzept hat Maver bei den Top-Modellen komplett überarbeitet. Der Unterschied der
bisherigen MV-R Kit's zur S-Klasse Version ist nun an vielen Details zu erkennen. Was hier
wirklich neu ist, möchte ich an den nachfolgenden Bilder erklären.
Thema Steck-Übergange: Links das neue S91 Kit, rechts das MV-R 900 Kit. Von der Qualität
des Einschleifens und passgenauigkit gibts nichts zu meckern. Die Übergänge sind sehr
sauber eingeschliffen und vorallem passgenau und formschlüssig. damit ist eine optimale
Kraftübertragung ohne klappern der Rutenteile sichergestellt. Die Rutenteile des MV-R Kit
und des S-Kits passen untereinander
Am Steck-Übergang von Teil 5 zum Teil 4 sieht man die hellgraue eingeschliffene Zone für die
Kit-Teile. In der Produktion bei Reglass hatte ich auch gesehen, dass die Mitarbeiter, die die
Kits zur Rute zusammenstellen selbst die Rutenteile aufstecken und prüfen, wie gut diese
wirklich passen. Wenn es zum Beispiel den grauen Bereich überdeckt oder der Bereich des
Stecküberganges zu kurz ist, wird es ausgetauscht und für ein anderes Modell verwendet,
wo die Kits dann besser passen würden. Echte Handarbeit von Frauen mit gutem Augenmaß.
Dann wäre noch die zusätzliche Carbonwicklung mit dem 4G Geflecht, was jetzt fehlt. Rechts
am MV-R 900 Kit ist es noch dran, beim S-Kit fehlt es. Mir persönlich gefällt es nicht, dass hier
die Übergänge nicht zusätzlich versteift worden sind. Selbst wenn es keine Sinn beim S-Kit
ergibt, dann würde doch das Auge mit kaufen und sagen: "Mit Carbon-Geflecht sieht es edler
aus". Schlieslich ist es ja die teuerste Rute von Maver im 2022 Programm.
Dann gibts noch ein weietres Detailzu den Pfeilen auf den Ruten. Ich hatte es weiter oben
schon angesprochen. Es geht um die Ausrichtung der Ruten entlang der Carbon-Naht, die
beim Wickelprozess der Matten entsteht. Rechts am MV-R 900 Kit deutlich zu sehen - der
Pfeil folgt der Carbon-Naht.
Neu bei der S-Klasse links. Keine Carbonnaht zu sehen. Die Rutenteile wurden einzeln Stück
für Stück ausgewuchtet und die Ideallinie bestimmt. Kein einfacher technologischer Prozess
und für den Angler bleibt es unsichtbar. Er sieht nur den Pfeil, wie es alle anderen Hersteller
ja auch machen. Die Frage bleibt nur, wie genau ist deren Angabe? Eine Autoreifen rollt ja
auch, wenn er nicht ausgewuchtet ist...die Frage ist nur, ob einem das wichtig ist und ob
man es spürt.
Die nächste Innovation entdeckt man erst, wenn man die Rutenteile der alten Serie mit den
neuen S-Kits vergleicht. Die Teilung ist länger geworden. Oben das S-Kit ist ca 12cm effektiv
länger geworden. Die Kitteile verjüngen sich später und werden durch minimal steifer.
Den gleichen Effekt sieht man auch am Steckübergang Teil 3 zu 2.
Auch hier ist das Teil 3 vom S-Kit länger als vom MV-R Kit. Wer ein gut geschultes Auge hat,
erkennt auch am Steck-Übergang des S-Kits die verstärkende Carbonwicklung oben am Teil3.
Wer es immer noch nicht erkennt. Es ist genau ober der der silbernen "2" vom MV-R Kit.
Eine weitere Veränderung betrifft der Steckübergang vom Teil 3 oben am neuen S-Kit. Unten
ist zum Vergleich das MV-R 900 Kit.
Deutlich zu sehen ist das Fehlen der Carbon-Effektwicklung, wie es bei den Vorjahresmodellen
der Fall war. Oben das S-Kit zum Vergleich. Was hatte ich mich gefreut als Rive mit der
R16 Pro und Pro 2 und Drennen mit der Pro Carp und später auch Reglass/Maver dieses
schicke Detail eingeführt haben. Man hatte das Gefühl, dass die Ingenieure hier dem Kit
etwas besonders gutes spendieren wollten. Beim Maver S91 Kit fehlt dieses Merkmal
wieder. Ich bin darüber nicht so glücklich. Das Auge kauft ja auch mit.
Nun Sind Teil 3 und 4 ja länger geworden. Das S-Kit müsste demnach steifer im Vergleich
zum MV-R 900 Kit werden. Darauf gehe ich später noch mal ein, ob das Konzept mit den
S-Kits wirklich zu Ende gedacht wurde.
Wenn die Rutenteile 3 und 4 länger werden, dann hätte man ja auch die Kits länger mach können.
Es kommt jedoch anders. Aus Teil 2 schaut jetzt ein kleiner Stummel raus. Maver hat die
Spitzen der S-Serie krass eingekürzt, um die gleiche Länge die die MV-R Kits zu ereichen.
Ist das wirklich deren Ernst? Warum nicht Teil 4 und 3 so verlängern, dass die Spitze komplett
entfallen kann? Ich werde nicht schlau draus. Da tröstet es auch wenig, dass Maver jetzt die
weißen PTFE-Düsen zu jeder Spitze gratis mit dazu gibt und diese auch gleich einklebt.
Mein Nachfrage zu den Kurzen Spitzen ergab, dass im technischen Test, die Rutenaktion
besser bewertet worden ist, als bei derVerwendungsehr langer Monoblock Spitzen.
Wir beim Vorserienmodell (Legend 57) ist das Cuppingkit nicht nur steifer als die MV-Kits,
sondern auch dicker und vorallem viel belastbarer.
Auf dem Bild erkennt man oben das Cupping-Kit und unten das normale S91 Kit. Maver hat hier
den Durchmesser oben am Teil 3 zu gunsten höhere Belastbarkeit um 2mm vergrößert.
Das Teil 2 kann damit steifer ausgeführt werden und nimmt jetzt den Adapter für Cupping
ohne Spielraum auf.
Ich hatte in meinem Youtube Clip zur Legend 57 dieses Detail bemängelt, das Maver damals
gepatzt hatte und das Cupping-Kit der Legend 57 nicht nur zu kurz war (ca 15cm), sondern auch
nicht verstanden hatte, dass die Gewinde-Aufnahme des Cupping zu viel Spielraum hatte und
man den Adapter entwedervmit einer Heißklebepistole einkleben musste - versehen mit einem
kleinen Stoßgebet in Richtung Himmel - , dass die zu dünnen Spitze vom MV-R Cupping Kit
nicht abbricht. Oder man die Spitze vom ohnehin schon zu kurzen Cuppingkit der Legend 57
noch weiter einkürzt, bis der Adapter formschlüssig passt. Beide Kompromisse waren murks.
Hat es nun Maver besser gemacht? Auf dem ersten Blick ja. Der Adapter passt nun tatsächlich
formschlüssig drauf. Meine Kritik hat wohl offene Ohren gefunden. Mit der Einführung der S-Kits
harmoniert nun auch das Cupping-Kit mit dem gesamten Konzept.
Mit der Einführung der S-Kits harmoniert nun auch das Cupping-Kit mit dem gesamten Konzept.
Auf dem Bild habe den Becher bewusst nicht angeschraubt, damit man sich mehr auf das Thema
mit der Cupping-Kit Länge konzentrieren kann.
Es gibt von anderen Herstellern auch Konzepte mit noch steiferen und besser durchdachten
Kits. So hat z.B. das Rive R16 Cupping einen Innengewinde drin und ein doppelt so dicke Spitze.
Damit kann man dann auch schwere Bälle mit Erde cuppen, ohne Angst um's Material haben zu
müssen. Dazu müsste jedoch Maver mal über den Schatten der Mittagssonne springen und sein
Teil 2 Cupping mondifizieren und Cupping Becher mit stärkerem und längerem Gewinde anbieten.
Ist einem der aufmerksamen Mitlesen noch ein Detail aufgefallen? Einen deutlich sichbaren
Unterschied beim Vergleich der alten und neuen Kits? In den oberen Abbildungen habe ich es
nicht erwähnt, um nicht mit zu vielen Details zu einem Bild die Neuheiten und Änderungen
heraus zuarbeiten.
Hier zeige ich es noch mal.
Unterschied gefunden? Potzblitz. Ja richtig. Die Suncore Oberfläche fehlt auf allen S-Kits. Dabei
war doch Reglass so stolz darauf seine eigenen Patente als Mehrwert und
Wiedererkennungsmerkmal im Carbon zu verewigen. Also wieder zum Telefonhörer gegriffen
und den Hersteller in der Mittagspause mit meinen Nachfragen überfallen. Der Grund für die
Änderung sein ein verbessertes "anti-friction" verhalten. Damit ist das Reibungsverhalten
gemeint, wenn die Rutenteile durch die Hände gleiten. Ich muss das mal so hinnehmen und
später beim Angeln selbst ausprobieren. So richtig glauben kann ich das nicht...und messen
auch nicht.
Weiter gehts mit den Steckübergängen der Rute.
Hier erkenne ich keine Veränderungen. Das war damals schon top. Selbst in der Detailaufnahme
sind Formschluss, Carbonverstärkung sowie ein harmonischer Kantenübergang zu erkennen.
Die Balancewaage und deren Aufbau kennt ihr schoan aus den anderen Beiträgen.
Ich konzentriere mich daher mehr auf die neuen Details zur Rute und untersuche was sich
verändert, verbessert oder verschlechtert hat. Die Katalogangaben zum Eigengewicht stimmen
sehr genau. Laut Katalog 900 Gramm. Ich habe 903 Gramm ermittelt. Das Balancegewicht von
weniger als 3700 Gramm ist sensationell. Meine Waage pendelte sich auf 3698 Gramm ein.
Beim Design hat Maver peinlich darauf geachtet, dass 100% Kompatibilität zu den Kit alter Serien bewart wird. Dadurch können die Maver Team-Angler ihre vorhandenen 5-teiligen Kits weiternutzen. Selbst Umsteiger von Sensas oder Browning können ihre 5-teiligen Kits mitnehmen. Sensas Kits der Serie 4, 5 und 6 sowie alle Xitan Kits passen auf Teil 6 der neuen Legend K800. Diese genannten Kits passen wie "Arsch auf Nachttopf" bei diesem Modell. Das war schon bei den älten Topmodellen wie 619, 699 oder 971 so. Hier wurde die Kompatibilität zu gunsten der Stipp-Angler beibehalten. Zur Erinnerung: die 5-teiligen Maver MV-R Kits passen auch auf alle Browning Xitan Kopfruten, Zero G F1 Plus, sowie sämtliche Sensas Kopfruten. Es funktioniert auch in die andere Richtung. Siehe Foto.
Natürlich könnte man die Legend auch mit allen anderen MV-R-Kits kombinieren. Nur wie sinnvoll ist dass wirklich. Der Anspruch besteht ja darin, die Rute mit den steifesten und leichtesten Kits auszustatten. So wiegt das 4-teilige MV-R 900 Kit bei einer effektiven Länge von 4.38m nur 82 Gramm und 5-teilig bei 5.91m Länge nur 163 Gramm. Wer die 4-teiligen Sensas Super Competition Kits mit den goldenen Aufklebern (81 Gramm, 4.55m, 510 EUR Katalogpreis) kennt oder mal angeln durfte, weiß von was ich hier schreibe. Beim Teil 5 des MVR Kit 900 macht Maver jedoch einen deutlichen Unterschied. Während das 5-teilige Sensas Super Competion Kits mit nur 146Gramm bei 5.95m Länge sogar perfekt auf die Legend 57 passen würde, produziert Maver das Teil 5 des Kits etwas robuster und verwendet 81 Gramm Carbon während Sensas beim gleichen Teil mit 65 Gramm glänzt. Der Katalogpreis von Sensas für das 5-teilige Super Competition Kit schlägt mit 765.00EUR zu buche. Bei Maver sind es 587.00EUR beim Top-Modell MV-R 900. Das 4-teilge MV-R 900 Kit wäre ein Supercompetition Kit und das 5-teilige MV-R Kit mehr ein Competition Kit, da Teil 5 hier erheblich verstärkt wurde.
Warum das so sein muss, zeige ich mal an einem Belastungstest und der Biegekurve der an der Legend 57. Für die neue Legend K800 kann ichnoch keine Belastungskurze zeigen. Aufgrund des S91 Kits würde die Belastbarkeit noch deutlicher ausfallen. Element Nr 4 nimmt die größte Biegelast auf!
Technische Daten des MV R-900 und MV-R S91 Kits im Vergleich
Element | MV-R-Kit Gramm | MV-R S91 Gramm | Durchmesser unten | Durchmesser oben | Anmerkung | |
1 | 1.8 | 4.45 | 2.8 | |||
2 | 13 | 10* | 11.97 | 5.23 | 20cm Spitze und Teil 2 zusammen gewogen | |
3 | 25 | 26 | 21.94 | 11.63 | Teil 3 ist 12cm länger als vom MV-R 900-Kit | |
4 | 42 | 51 | 31.91 | 21.26 | Teil 4 ist 12cm länger als vom MV-R 900-Kit | |
5 | 81 | 80 | 37.09 | 30.93 |
Obwohl Teil 3 vom S91 Kit 12cm länger ist, wiegt es nur 1 Gramm mehr. Das ganze Know-How wurde ins Teil 4 gesteckt. Man sieht hier deutlich, dass Reglass bei der Entwicklung der Strong-Kits was komplett neues entwickelt hat und der aufgerufenen Preis seine Berechtigung hat.
Ich muss hier den Profis nicht erklären, wozu Clean Caps gut, möchte aber dennoch auf ein wichtiges Detail eingehen, das ich für bemerkenswert hielt. Maver liefert zur Legend K800 nur 2 Caps mit. Eins für Teil 4 (20.7mm) und ein weiteres für Teil 5 (31.3mm). Wer es nachkaufen möchte benötigt für Teil 4 die Artikelnummer 00303210 (21mm) und für Teil 5 00303315 (31.5mm). Die Clean Caps habe ich bei mir nicht eingeklebt sondern nur auf Pressung reingestopft. Der Moosgummi sitzt straff und die kleine Wulst schiebt den Abrieb und Schmutz aus dem Steckübergang. Auch ohne Einkleben hält das Clean Cap sicher und bleibt nicht oben im Teil 4 stecken.
Vergleich der Rute zum Vorjahresmodell
Rutenteil | Gewicht Legend 57 | Gewicht Legend K800 |
A | 1.8 | * |
B | 13 | 10 |
C | 25 | 26 |
D | 42 | 51 |
E | 81 | 80 |
F | 99 | 99 |
G | 152 | 150 |
H | 192 | 196 |
I | 300 | 309 |
Mini-Ext. | 158 | 166 |
Balancegewicht | 3700 Gr. | 3698 Gr. |
Abw. Ideallinie | 14 cm | 21.5 cm |
Paketausstattung der Maver Hyperlite in der Deutschland-Version:
Art-Nr. | Bezeichnung | Menge |
8527DEU | Pole Pack Hyperlite 13m, 900 Gramm | 1 |
8710K004 | MV-R S91 Kit, 4-teilig, 4.38m., 91 Gramm | 2 |
8710K005 | MV-R S91 Kit, 5-teilig, 5.91m, 169 Gramm | 1 |
4850K0K3 | SH Cupping Kit 3-teilig 4.22m, 119 Gramm | 1 |
8716C001 | BICONICA K3 5 76 Gramm | 1 |
8716C002 | BICONICA K3 6/7 91 Gramm | 1 |
06111019 | Futteral für 10 Transportröhren | 1 |
00268192 | Transportröhren 60mm | 1 |
00267182 | Transportröhren 50mm | 5 |
Jokerkarten | 2 |
Hinweis: Die Deutschland-Edition hat eine vom Katalog 2024 abweichende Paketkonfiguration.
Dadurch können wir dieses Modell sehr viel günstiger anbieten.
Ein weiteres Highlight bei diesem Modell ist die Anzahl der Jokerkarten und die Herstellergarantie von 2 Jahren. Maver gibt 2 Jokerkarten zu einer Kopfrute dazu. Wie stolz muss Maver auf dieses Produkt und dessen Qualität sein, dass es sich leisten kann gleich 2 Gratiskarten für Ersatzteile dazu zu liefern. Der Wahnsinn. Dabei sind die Jokerkarten auch nicht zeitlich limitiert. Bisher gibt meines Wissen auch kein Hersteller der 2 Jahre Garantie auf die Rute (ohne wenn und aber) gibt.
Die Legend K800 ist nichts für Anfänger oder Einsteiger. Sie richtet sich an bereits erfahrene Stippangler, bereits mehrere Jahre mit Kopfruten auf Wettbewerben mitfischen und auch die nötige Sorgfalt mitbringen, derartiges High-Techmaterial bedienen zu können. Wer Maver Team-Angler werden möchte, kann sich bei uns dafür bewerben und vom Preisvorteil und Werbekostenzuschuss profitieren.
Selten gab es eine Kopfrutenmodell, wo der Spagat zwischen sinnvoller Nutzung von Patenten, Techologie, Anspruch der Team-Angler sowie Bezahlbarkeit so gut gelungen ist. Dennoch hat sich kein Déjà vu eingestellt. Die Legend K800 ist kein Schnäppchen und auch nicht wirklich steifer als die Legend 57 - sie ist jedoch der Anspruch, die derzeit technisch beste Kopfrute von Reglass zu sein, ohne die Abwärtskompatibilität zu den Vorjahresmodellen auf Kitebene aufzugeben. Die Rute wird in Italien in Bologna gefertigt. Made in Italy - da gibts kein Streit mit Chinesen oder Strafzölle. Da wird High-End produziert und Ersatzteile können 7-10 Jahre nach Kauf noch nachproduziert werden. Noch nie gab es ein Rutenmodell, wo der Hersteller gleich 2 Jokerkarten für ein gratis Ersatzteil unbefristet dazu legt. Wer sich dieses Modell leistet, sollte bereits mehrere Jahre mit der Kopfrute gefischt haben und genug Erfahrungen mit dem sorgfältigen Umgang von Rutenteilen und Kits haben. Ich bin im Bericht sehr ausführlich auf da Thema mit den neuen Strong-Kits S91 eingegangen. Diese neuen Kits machen dieses Rutenmodell besonders wertvoll.
Meine Kritik an die vermisste Suncore-Oberfläche an den neuen Kits ist jammern auf hohem Niveau. Seit langem habe ich mal eine Pole testen und fischen dürfen, wo ich recht wenig zu bemängeln hatte. Die Maver Hyperlite hat aus den kleinen Schwächen der Legend 57 und K800 dazu gelernt. Was nützen die leichtesten Kits, die man auf Hausmessen zeigen kann und Schulterklopfer vor Begeisterung bekommt, wenn das Material für grobmotorische Angler zu empfindlich ist. Die Strong-Kits können schon einiges mehr ab - sind jedoch nicht so steif, wie die MVR-900 Kits. Bei Ruten in der 6000 EUR Klasse muss man zwingend die nötige Sorgfalt mitbringen und sich bewusst sein, die einzelnen Rutenteile nicht als klassische Handteile zu benutzen. Die Rute ist auf das Angeln auf volle Rutenlänge optimiert und sollte auch so gefischt werden. Wer kürzer angelt, sollte zwingend die mitgelieferten Mini-Exentions benutzen. Nur damit erfolgt eine harmonische Lastverteilung beim Anschlag.
Bei einer Transportlänge von 1.86m wird nur eine Rutenlänge von 12.50m erreicht. Das es besser geht zeigt die neue Rive R16 Pro 2. Dort wurden mit 1.86m Transportlänge 12.80m Länge erreicht. Auch sind deren Kits steifer und länger. Jedoch fertigt Rive in Fern-Ost mit erheblichen Lieferverzögerungen. Hier kommt wieder Made in Italy mit Mindestlohnstundensätze ins Spiel. Highend-Qualität und schnelle Lieferfähigkleit kann derzeit niemand abdecken, der in Fern-Ost produzieren lässt.
Wer für 6000 EUR das Paket kauft muss noch einen Becher zum Cupping-Kit für 9.00 EUR dazu kaufen. Mal ein Tipp ans Marketing: Legt doch einfach einen grünen Double-Becher gratis bei. Dann sieht man auch beim Cuppen, wo ein Maver Angler sitzt. "Corporate identity" einfach mal weiter gedacht.Das Rutenbundel enthält 4 Kits mit der höchsten Carbonklasse +1 Cupping-Kit in Kit-Länge. Kaum ein Hersteller bietet das noch so an. Die meisten rudern zurück und verstecken die Preiserhöhung durch Weglassen eines Kits oder der Zugabe von günstigen Match SW Kits. Also genau hinschauen oder jemanden fragen, der sich gut mit Kopfruten auskennt. Die Stippermesse in Bremen ist seit November 2011 Geschichte. Ich werde die Messe vermissen. Sie war wichtig, um die immer kleiner werdenen Szene an Stipp-Anglern zusammen zu halten. Ein Dankeschön an Heinz an dieser Stelle für seine unermütliche Arbeit zum Gelingen der Anglermesse in Bremen. Corona und Stichelein von Anglern haben Heinz die Lust auf die Messe verdorben. Ein unmittelbarer Vergleich von Kopfruten verschiedener Hersteller ist nicht mehr möglich. Mit diesem Beitrag gebe ich unzensiert meinen persönlichen Eindruck zur getesteten Kopfrute Hyperlite von Maver mit Pro und Contra wieder. Damit leiste ich einen kleinen Beitrag zum Fehler von Maver auf der Stippermesse.
(c) 2024, Bild und Textmaterial: Maik Fiebig, Matchangler-Shop
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